Am vergangenen Wochenende (24./25.10) konnte wir den Heimvorteil nutzen und bei der Hamburger Mannschaftsmeisterschaft auf sensationelle Weise die Bronze Medaille sichern. Im Halbfinale unterlagen wir dabei denkbar knapp dem Hamburger Golfclub Falkenstein (angetreten in entsprechender Bestbesetzung) mit 2.5:3.5 Punkten. Das Spiel um die Bronze-Medaille und somit die erste Top-3 Platzierung im Hamburger Klassement der Damen konnten wir mit einem deutlichen 5:1 gegen den Wentorf-Reinbeker Golf Club für uns entscheiden.
Unsere Vorbereitung:
Nach der Corona-bedingten Absage des gesamten Liga-Betriebs auf Bundesebene, war für uns nach dem letztjährigen Aufstieg in die Riege die besten vier Teams in Hamburg, die auf Oktober verschobene Hamburger Mannschaftsmeisterschaft auf unserem Heimatplatz am Ende dieses Golfjahres das selbsterkläre Saisonhighlight.
Nach nunmehr 4 Freundschaftsspielen von Juni bis Anfang Oktober ging es das vorherige Wochenende (17./18. 10.) über 2 Tage auf ins Holmer Boot-Camp. Eine Mischung aus neuen Short-Game Übungen und einer Menge Einzel-Matchplays über jeweils neun 9 Loch mit unterschiedlichen Aufgaben standen bei goldenem Herbstwetter auf dem Programm. Denn das Ziel war klar, eine Medaille sollte es werden.
Die größte Herausforderung lag dabei darin, uns mental auf das Halbfinal-Match vorzubereiten. Zu omnipräsent war der Name unseres Halbfinalgegners aus Falkenstein. Kein Wunder, immerhin haben unsere Nachbarn erst eine Woche vor unserem Trainingslager den zweiten Platz bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften herausspielen können. Auch die Tatsache, dass wir in 6 Einzelmatches auf Handicaps von +4 bis lediglich +1 treffen würden, half uns wenigstens ein bisschen nachvollziehen zu können, wie es sich für eine Regionalliga Mannschaft anfühlen muss, wenn der FC Bayern im DFB-Pokal in der ersten Runde zu Gast ist. So war es eine Mischung aus Vorfreude, unfassbar großem Respekt – aber vor allem auch ein wenig Hoffnung, mit der wir aus dem Wochenende gingen. Denn über die zwei Tage konnten wir laut Kapitän Raphael Ehret „über alle Spielerinnen hinweg mit Abstand das höchste Niveau zeigen, seitdem ich mit euch unterwegs bin“. Die wohl wichtigste Erkenntnis des Wochenendes war jedoch, dass wir als Team mit genügend Spaß und entsprechender Leichtigkeit dank Musikboxen auf der Range, dem Platz und im Team-Raum, zu deutlich besseren Golferinnen aber vor allem auch zu einer echten Einheit verschmelzen können.
Das Halbfinale:
Diese Leichtigkeit war es auch, die wir am Samstag morgen auf der Range ausstrahlten. So wurden die Damen aus Falkenstein nicht von einer Ansammlung angespannter oder leicht verängstigter Gegnerinnen begrüßt, sondern einem tiefenentspannten Team, das sowohl von einen netten Spaziergang über maximal 13 Löcher bis hin zu einer kleinen Sensation mental auf alles vorbereitet war.
Christiane Löwe führte uns an Position 1 gegen die erst kürzlich gekürte Jugendeuropameisterin Emilie von Finckenstein an. Ihr folgten Anni Nahl, Laura Stempfle mit Stefanie Lehn als Caddie, Theresa Domann, Sophia Dickel im Familienduell gegen die Freundin des Bruders mit Pauline Geibig am Bag sowie an Position 6 unsere Clubmeisterin Anna Schiebler gegen die amtierende Hamburger Meisterin /Bronze-Medaillensiegerin bei der Deutschen Meisterschaft, Christin Eisenbeiß.
Nach einem fulminanten Start (3 Matches führten nach 6 Loch mit 2 auf) wurde aber auch gleich ersichtlich, wie dominant die Falkensteinerinnen spielen können. So lagen wir nach 11 Loch in 3 Matches bereits 4 down. Jedoch konnten Laura und Sophia, jeweils gegen Handicap +2 spielend, ihre Führungen konsequent aufrechterhalten. So hätten wir als Team den prognostizierten Zwischenstand von 2:4 bereits als sehr erfolgreichen Auftritt akzeptiert, wäre da nicht noch unsere Theresa gewesen. Mit 4 down bei 5 zu spielenden Löchern glaubte sie weiter an eine kleine Sensation: „Rapha, geh bei mir mit, hier ist wirklich noch was drin“, sagte sie zu dem hinzugeeilten Kapitän, auf dem Weg zum Abschlag von C5.
Nachdem der Drive ihrer Gegnerin an der 16. Bahn, nach vorherigem Lochgewinn auf der 14/15 im linken Wald von C7 landete, lag auf einmal eine kleine Sensation in der Luft. Mit 1 down ging es auf die 17. Bahn (C8). Das Fairway gesäumt durch die bereits beendeten Paarungen und dem Falkensteiner Trainer Christian Lanfermann, der seiner Spielerin sogar bis aufs Grün folgte – mehr hätten wir uns eigentlich nicht wünschen können. Nach 2 guten Annäherungen aus jeweils schwierigen Lagen neben dem Grün, wollte der Par-Putt von Theresa leider nicht fallen, womit der 2-Putt von Leonie Wulfers ausreichte, um den Einzug der Gäste ins Finale zu besiegeln. Aber das individuelle Match lief noch und mit 1 down ging es für Theresa auf die Schlussbahn, auf der ihr ein souveränes Par reichte, um das Match zu einem grandiosen Gesamtstand von 2.5-3.5 zu teilen.
Mehr Selbstvertrauen hätten wir aus dem Tag mit Falkenstein nicht mitnehmen können. War es knapp? Nach Punkten definitiv, jedoch hätte am Ende schon noch mehr als ein kleines Wunder geschehen müssen. Der wohl größte Sieg am Ende des Tages war der Respekt von Christian Lanfermann und seiner Mannschaft sowie dem gesamten Hamburger Golf-Zirkus.
Das Spiel um Platz 3:
Doch davon konnten wir uns noch nichts kaufen. Am Sonntag ging es nun sowohl um die Medaille als auch um den Klassenerhalt gegen den Wentorf-Reinbeker Golf Club und somit für zwei unserer Spielerinnen direkt um ein Wiedersehen mit dem ehemaligen Team. Verstärkt durch die im Halbfinale, aufgrund eines noch ausstehenden Corona-Testergebnis fehlenden Lauren Mackintosh, ging es in veränderter Aufstellung und voller Selbstvertrauen in das Medaillen-Match.
Dieses Mal führte uns unsere am Vortrag grandios aufspielende Sophia gegen die Nummer 1 aus Wentorf vorne an und ging schnell 3 auf nach 3 Löchern. Ein Vorsprung, der nicht mehr schmolz und nach 15 Löchern den zweiten Punkt brachte. Den ersten Punkt lieferte Lauren, die als Einwechselspielerin mit Unterstützung ihrer Freundin Pauline Geibig, ihrer Gegnerin keine Chance lies und bereits an Loch 13 das Match beenden konnte. Den dritten Punkt steuerte Laura Stempfle mit Support von Stefanie Lehn gegen die Wentorfer Clubmeisterin bei und blieb somit wie auch Sophia in beiden Matches ohne Punktverlust. Gleichzeitig kam die Meldung, dass Christiane Löwe ihr Match abgeben musste. Somit waren nur noch Anna Schiebler und Theresa Domann auf dem Platz. Am Ende war es aufgrund des zeitlichen Vorsprungs unserer an Position 2 gestarteten Clubmeisterin vergönnt, am 17. Grün (B8) den notwendigen halben Punkt und somit die Medaille zu sichern. Anna konnte das Match auf der 18 letztlich auch für sich entscheiden. So fehlte noch Theresa Domann, die mit Anni Nahl am Bag abermals ein Match auf höchstem Niveau absolvierte und vor den Augen ihres gesamten Teams auf B8 mit 3&1 ihr Match und somit auch das Wochenende ungeschlagen beenden konnte.
Das Danach:
Für uns als Mannschaft bedeutet diese Medaille sehr viel mehr als nur ein gelungenes Wochenende. Sie ist die Bestätigung für unser Engagement in dieser Saison sowie der verdiente Lohn für die Arbeit der letzten zwei Jahre als kleine Familie. Und um so erfreulicher ist es, dass wir die beiden Tage zeigen konnten, dass wir nicht nur zufällig durch Heimvorteil und eine glückliche Aufstellung eine Medaille holen konnten, sondern aktuell als Team das Spielniveau und vor allem auch den Zusammenhalt aufweisen, um uns wirklich zu den besten 3 Damenmannschaften in Hamburg zählen zu dürfen.
Damit verabschieden wir uns nach einer langen und teilweise kräftezehrenden Saison in eine kurze Winterpause, um bald wieder daran zu arbeiten, den nächsten Schritt als Mannschaft zu machen und weiter zu reifen. Zum Abschluss möchten wir uns bei Ihnen allen bedanken, die uns in dieser Saison und vor allem an diesem Wochenende so tatkräftig unterstützt haben. Ohne Sie als Mitglieder wäre es uns nicht möglich, den Club in dieser Form zu präsentieren, wie wir es die letzten 2 Jahre durften!
Zudem geht unsere Dank an das Sekretariat, das uns wirklich jeglichen Support geboten hat, den man sich bei einem Heimspiel nur wünschen kann und das Turnier in Summe würdevoll ausgerichtet hat; an Stefan Löwe und dem gesamten Vorstand sowie den Förderverein und an Tanja Baur und ihrem Team, das uns nun 2 volle Wochenenden mit allem versorgt hat, das es braucht, um die gute Laune aufrecht zu halten. Ebenso bedanken wir uns bei Dir, liebe Sue Mackintosh für immer wieder positive Worte, Gespräche und ein stets professionelles Team-Outfit sowie bei unseren uns eng verbundenen Pros, die uns insbesondere in den letzten Wochen mit Gordons Verletzung entsprechend unterstützt und auf dieses Wochenende vorbereitet haben.
Zuletzt aber ein großes Dankeschön an Dich lieber Gordy! Wir wissen, dass es für Dich ein mehr als schwieriges Jahr war und sind froh, dass wir es so positiv ausklingen lassen konnten. Wir sind sehr stolz, dass wir für einen so erfahrenen und renommierten Coach wie Dich spielen dürfen und freuen uns umso mehr auf 2021, mit vielen Stunden auf dem Platz und der Range sowie dem ein oder anderen Kaminabend nach dem Wintertraining!
Ihre Mädels vom Team Holm
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