Traditionell startet die Mannschaftssaison vor der Deutschen Golf Liga mit der Hamburger Mannschaftsmeisterschaft (HMM). COVID hat hier die letzten 2 Jahre einen Strich durch die Rechnung gemacht, sodass es jedoch umso schöner für uns war, die Jahre 2020 und 2021 jeweils mit einer Bronze-Medaille unter den besten 3 Damenteams in Hamburg abzuschließen. Doch auch der Plan, nun direkt in eine COVID-freie Saison zu starten ging nur bedingt auf. Nach einer sehr guten Vorbereitung über den Winter, wollten wir uns mit einem 4-tägigen Trainings-Camp im schönen Schloss Lüdersburg den letzten Feinschliff für das Halbfinal Match der HMM am 23./24. April zu holen und uns weiter auf die DGL Saison in der 2. Bundesliga vorzubereiten. Leider kam es ein wenig anders. Nach anstrengenden, aber vielversprechenden Tagen in Lüdersburg, erlangten wir noch vor Ostern die Gewissheit, dass wir trotz Dreifachimpfungen, Maskentragen und fleißigem Testen ein kleines Superspreader-Event erlebt haben. Sieben von Zwölf Personen (davon fünf Spielerinnen) verbrachten die Osterfeiertage im Bett bzw. in der Isolation. Dementsprechend mussten wir bzgl. der Aufstellung für das Halbfinale unserer HMM in der Woche nach Ostern im Golfclub Buchholz ordentlich basteln. 72 Loch an zwei Tagen wäre ohne COVID-Infektion mit nur zwei Ersatzspielerinnen schon anstrengend geworden – wenn nun aber fünf gerade genesene Spielerinnen lediglich 18 Loch pro Tag spielen können, mussten wir seit langem mal wieder die gesamte Breite unseres Kaders ausschöpfen.
Im Halbfinal-Match sah man uns jedoch am ersten Tag gegen die Damen des Walddörfer GC über die drei Vierer und sechs Einzelmatches sichtlich wenig an, wie sehr ersatzgeschwächt wir angetreten waren. Unser Rookie Ira Wirt (Neuzugang vom Hamburger GC) und Laura Stempfle holten mehr als souverän nach bereits 13 Loch den ersten Punkt. Christiane Löwe und Anna Schiebler mussten sich dem Top-Vierer vom Walddörfer GC geschlagen geben. Für die erste Sensation des Tages sorgte jedoch der Vierer mit unserem Küken Leonie Panke bei ihrem ersten Einsatz für die Damenmannschaft mit der mittlerweile sehr erfahrenen Stefanie Lehn an ihrer Seite. 6 up / 6 zeigte das Livescoring an, als die beiden am entferntesten Punkt des GC Buchholz angelangt waren – zu dem Zeitpunkt zwei unter Par liegend. Der Punkt konnte an der 15 mit 4&3 für Team Holm vermerkt werden. Somit ging die Vierer-Session mit 2:1 an uns.
Für die Einzel warteten im Clubhaus bereits Sophia Dickel und Anni Nahl (beide COVID-bedingt nur für 18 Loch vorgesehen) auf ihre Einsätze. Sophia kam mit 5h „im Clubhaus chillen“ sichtbar besser klar als Anni. In einem hart umkämpften Match holte sie den ersten Punkt mit einem Eagle gegen Birdie auf der 18. Bahn nach Holm. Anni dagegen fand leider nie richtig ins Spiel und musste ihren Punkt abgeben. So stand es nach 5 von 9 Matches 3:2 für Holm. Ebenso schwer hatte es Christiane Löwe, die gegen die starke Nummer 1 aus dem Hamburger Osten ihr Match lange offenhalten konnte, jedoch den Punkt letztlich abgeben musste. Zwischenstand 3:3. Laura Stempfle, an Position drei spielend ging wie Sophia bis auf die 18. Bahn. Leider konnte sie die Form vom Vormittag nicht vollends in den Nachmittag mitnehmen, aber dank des Lochgewinns am letzten Loch noch einen halben Punkt ins Clubbaus retten. Das bedeutete, dass es auf die letzten beiden Matches ankommen würde. Es stand 3.5:3.5. So kam Teil 2 des großen ersten Team-Auftritts unserer 4-fachen Jugendclubmeisterin Leonie. Gegen die Walddörfer Kapitänin stand ihr ein echter Brocken Erfahrung gegenüber. Nach dem großartigen Einstand am Vormittag begleitete Stefanie Lehn sie dieses Mal als Caddie. Mit tlw. 3down Rückstand drehte
Leonie ihr Match auf den Back Nine und konnte auf unserem Schicksalsgrün (Loch 9 war unsere 18) einen weiteren vollen Punkt sichern. 2 Punkte beim ersten Einsatz – was ein Einstand und somit 4.5:3.5. Mit ihrem sensationellen Start in den Holmer Farben am Vormittag, ging nun Ira Wirth als letzte in Richtung Inselgrün der 18. Bahn. Ihr Match war geprägt von einem ständigen auf und ab und ging geteilt auf die letzte Bahn. Nach ihrem Abschlag hatte Ira ca. 180m, die Gegnerin 165m bis zum Grün – dazwischen Wasser. Ira entschied sich dazu vorzulegen, immerhin würde es reichen das Loch zu teilen und ein kurzer Pitch über das Wasser birgt weiterhin die Option auf ein Birdie. Ira´s Gegnerin musste dagegen das Holz ziehen und zeigte uns, warum die Walddörfer Damen seit Jahren zu den etablierten Teams der 2. Bundesliga gehören. Ein hoher Cut in den Wind, sicher ins Vorgrün, gefolgt von einem 2-Putt, forcierten Ira zum Up&Down, um das Loch und das Match zu teilen und somit Silber und den Finaleinzug zu sichern. Der Pitch verlief nach Plan, es blieben ca. 3m zum Birdie. Das Inselgrün nun vollends umsäumt von beiden Teams sowie einigen Spielerinnen der anderen Mannschaften des zweiten Halbfinales, als Ira den Ball mit einem perfekten Stroke auf die Reise schickte – dieser rollte jedoch knapp über die Lochkante und somit hieß es Stechen.
Wie im Vorjahr wurden 3 Spielerinnen nominiert, um im Sudden-Death Format die 2 benötigten Punkte auszuspielen, quasi wie ein Elfmeterschießen. Und wie im letzten Jahr war es einerseits das fehlende Quäntchen Glück und vielleicht etwas weniger Erfahrung, was uns von Silber trennte. So mussten wir uns abermals den Walddörfer Damen geschlagen geben. Jedoch konnten wir dieses Mal festhalten, dass mit 2 Stammspielerinnen im Vierer fehlend sowie komplett ohne unsere im Trainingslager zweitbeste Spielerin Theresa Domann (wurde nicht mehr rechtzeitig fit) es eine unfassbare Leistung war, gegen eine gestandene Bundesliga-Mannschaft so ein enges Match abzuliefern, insbesondere da wir deutlich knapper dran waren als beim gleichen Endergebnis im Vorjahr. Nun hieß es Wunden lecken und am nächsten Tag gegen Hittfeld um Bronze kämpfen. Es war quasi die Neuauflage des Spiels um Platz 3 des Vorjahres, jedoch mit anderen Ausgangsbedingungen. Hittfeld konnte auf 2 neue Topspielerinnen (2x Scratch) zurückgreifen, während wir unserem Fight am Vortag Tribut zollen mussten. Stefanie Lehn war mit ihren 32 Loch in den Knochen am Sonntag nun auch nicht mehr einsatzfähig (zu sehr geschwächt) und zeigte uns abermals was passieren kann, wenn man nach einer COVID Erkrankung zu früh wieder Vollgas gegeben hätte. Mit einer Mission aus dem Vortag startete nun aber Anni Nahl bereits im Vierer, um den verlorenen Punkt vom Vortag vergessen zu machen. An der Seite von Christiane Löwe wurde gegen den TOP-Vierer der Hittfelder Damen mit spektakulärem Finish an der 18 ein halber Punkt gewonnen. Dieser kam On-Top auf den weiteren vollen Punkt, den Ira Wirth und Laura Stempfle wie bereits am Vortag mit einem grandiosen 7&6 für uns entscheiden konnten. Der dritte Vierer mit Leonie Panke und Anna Schiebler ging dieses Mal verloren, womit wir uns mit jeweils 1.5 Punkten die Vierer mit Hittfeld teilten.
Leider kam nun auf der letzten Runde der finale COVID-Hammer zum Vorschein. Sophia Dickel startete sehr solide in die Front-9. Jedoch waren auch für Sophia nach gerade überstandener Infektion die 2 Tage eine zu hohe Belastung. So ging auf den Back-Nine körperlich leider nicht mehr viel und Sophia musste den Punkt abgeben. Ebenso erwischte es Anni Nahl in der Nachmittagsrunde. Die Entscheidung, sie entgegen unseren selbst gesetzten Vorgaben nun doch zwei Runden an einem Tag und somit die dritte Runde in Folge starten zu lassen, war leider nötig aber auch für Anni war das eine Runde zu viel und der Punkt ging verloren. Es stand somit 1.5:3.5. Ira Wirth dagegen spielte ein fulminantes Match und musste gegen die Nummer 4 aus Hittfeld lediglich ein Loch abgeben. Mit 4&3 sicherte sich Ira ihren ersten von sicherlich noch vielen Einzelsiegen für unser Team Holm. Es stand 2.5:3.5. In den letzten drei offenen Matches kämpfen Anna Schiebler, Leonie Panke und am Ende Laura Stempfle um jeden Meter. Leider konnte Leonie gegen die schon im Vorjahr stark aufspielende Talia Drewes nicht mehr mithalten. Nahezu zeitgleich musste auch Anna ihr Match abgeben, wodurch wir uns den Hittfelderinnen dieses Mal geschlagen geben mussten. Auch wenn es ein anstrengendes und am Ende natürlich mit dem Abstieg in die Gruppe B (bedeutet mindesten ein Jahr kein Match um eine Medaille) bitteres Wochenende war, so können wir trotzdem eines positives mitnehmen.
- Der Samstag hat uns gezeigt, dass wir über den Winter toll gearbeitet haben und der Leistungsstand bei voller Kraft definitiv gut genug ist, um dieses Jahr in der 2. Bundesliga zu bestehen. Wir waren mit den Walddörfer Damen ersatzgeschwächt vollends auf Augenhöhe. Bis zum ersten DGL Spieltag in Holm am 15. Mai vergehen nach der HMM weitere 3 Wochen, sodass bis dahin wieder alle fit sein sollten.
- Leonie und Ira hatten einen wunderbaren Einstand für das Team. Während Leonie uns letztes Jahr die gesamte Saison als Caddie supportet hat, lieferte sie gegen gestandene Spielerinnen 2 volle Punkten und spielte einen wunderbaren Vierer mit Stefanie Lehn. Ira hingegen mit Hcp -1,7 als neue Nummer eins auf dem Papier nach Holm gekommen, zeigte ebenfalls, dass sie nicht nur sportlich, sondern vor allem menschlich in nicht mal 5 Monaten voll im Team angekommen ist. Zwei ganz starke Vierer mit Laura, die Freude auf mehr in der DGL machen und die Verantwortung im Stechen übernommen…viel mehr geht nicht am ersten Spieltag.
- Wir gehören weiterhin zu den Top-3/4 in Hamburg. Auch wenn wir nächstes Jahr nicht im Final-4 dabei sein dürfen hat dieses Wochenende gezeigt, dass hinter dem Hamburger Golfclub, der abermals mehr als Souverän den Titel holte, drei weitere Teams stehen, die zurecht in der 2. Bundesliga spielen bzw. mit Hittfeld bereits im letzten Jahr nur sehr knapp am Aufstieg gescheitert sind und diesen sehr sicher in diesem Jahr nachholen werden. Das Niveau dieser 3 Teams ist sehr hoch und die Leistungsdichte immens, sodass am Ende lediglich Tagesform und das notwendige Quäntchen Glück entscheidet, wer welche Medaille holt, anstatt schon im Voraus zu erahnen, wer sich durchsetzen wird. Das war in den letzten Jahren anders, ist aber ist genau das, was uns Spaß macht und uns antreibt, weiterhin besser zu werden.
- Wir sind durchimmunisiert! So blöde das klingen mag, so sind wir nach diesem Wochenende sehr froh, dass uns das Thema COVID zwar die HMM, aber nicht einen der DGL Spieltage „versaut“ hat und freuen und nun umso mehr auf die 2. Bundesliga.
What´s Next?
Am 15. Mai starten wir in die Bundesliga-Saison (2. Bundesliga West) mit unserem Heimspiel in Holm. Dies wird unser erster Auftritt auf Bundesliga-Ebene seit 2014 sein und wir freuen uns auf die Herausforderung, die damit einhergeht. Es werden an 5 Spieltagen jeweils 6 Einzel – und 3 Vierer-Runden gespielt. Für den 15. Mai würden wir uns sehr freuen, so viele Mitglieder, Freunde und Unterstützer mit Club-Logo an den Fairways zu sehen, um uns zu unterstützen.
Weitere Infos über die Tee-Times, stellt das Sekretariat vorab bereit.
Ihre Mädels des Teams Holm