Am zurückliegenden Wochenende mussten wir uns in einem zwischenzeitlich denkbar knappen dritten Spieltag mit nur 8 Schlägen Rückstand den 2. Damen vom Hamburger Golfclub Falkenstein auf deren Heimatplatz geschlagen geben. Mit einem Punkt Rückstand auf den Aufstiegsplatz in die 2. Bundesliga geht es nun in die letzten beiden DGL-Wochenenden Anfang August.
So die kurze Zusammenfassung.
De facto liegt aber wieder einmal ein wunderbares Team-Wochenende hinter uns. Nachdem wir mit unseren Nachbarn aus Falkenstein punktgleich auf Platz 1 stehend aus den ersten beiden Spieltagen gekommen sind, stand nach knapp 4 Wochen des Wartens der erste DGL-Spieltag der Holmer Mannschaftsgeschichte auf den ehrwürdigen Grüns von Falkenstein auf dem Programm. Und diese hätten ihrem Ruf nicht besser gerecht werden können.
Um die immer wieder aufkommende Frage ein für alle Mal zu beantworten: Ja, es gibt vielleicht den ein oder anderen Platz an der Küste oder in den Bergen, den manch einer als noch „schöner“ bezeichnen mag (dies liegt ja bekanntlich immer im Auge des Betrachters). Jedoch haben unsere Nachbarn abermals bewiesen, dass ihre wunderschöne Anlage hinter dem Falkensteiner Ufer mit den extremen Grünkomplexen, den wunderschönen Run-Outs rund um die Grüns und nicht zuletzt mit einem fantastischen Pflegezustand, aus sportlicher Sicht definitiv die reizvollste Anlage ihr eigenen nennen dürfen, die Golfdeutschland zu bieten hat.
Daher haben wir es uns auch in der Vorbereitung auf den Spieltag nicht nehmen lassen, den kurzen Anfahrtsweg für mehrere Besuche zu nutzen, um den Heimvorteil der Gastgeberinnen zumindest ein klein wenig zu minimieren. Der Generalprobe am Samstag folgte dann noch ein kleines Schmankerl: Das gemeinsame Team-Essen wurde mit Kugelgrill und British-Open Übertragung auf dem iPad und mit bestem Support von Paulsen-Bieri von der Falkensteiner Clubhausterrasse an den Elbstrand verlegt…ein Vorteil wenn man da wohnt, wo andere Urlaub machen J
Das Match am Sonntag hätte dann zeitweise nicht spannender verlaufen können. Gleich zu Beginn setzten sich die Mädels vom HGC ggü. uns und dem Rest des Feldes ab, was weniger auf eine Birdie-Schlacht der Gastgeberinnen zurückzuführen war, als vielmehr auf die vielen Bogeys unsererseits, die man sich auf den komplexen Grüns der Front-Nine doch schnell einfängt.
Je mehr Löcher unsere ersten drei Spielerinnen Sophia Dickel, Lauren Mackintosh und Laura Stempfle auf den Back-Nine jedoch hinter sich brachten, desto enger wurde es im Kampf um Platz eins. In dem Moment, als Laura mit +4 und Lauren mit +7 unsere tagesbesten Runden im Clubhaus unterschreiben konnten, hatte sich unser Rückstand auf die Gastgeberinnen aufgrund der hervorrangen Front-Nine von „Anni“ Nahl und Theresa Domann auf nur noch einen Schlag verkürzt. Am Ende mussten wir aber dem zunehmenden Wind und vor allem den immer härter werdenden Grüns letztlich doch Tribut zollen und uns mit gerade einmal 8 Zählern Rückstand geschlagen geben. Dieser reichte wie bereits Mitte Juni nur für Platz zwei – jedoch mit deutlichem Vorsprung auf die Teams aus Lohersand (3. Platz), Lübeck-Travemünde (4. Platz) und Wentorf-Reinbek (5. Platz).
Der Unterschied ggü. dem Spieltag in Lohersand waren aber die Learnings, die wir als Team in die letzten beiden Spieltage mitnehmen können. Nach dem Heimsieg Ende Mai, war der zweite Platz in Lohersand aufgrund der Leistung der Falkensteiner Mädels für uns doch ein wenig ernüchternd – so hätten wir dem Platz geschuldet selbst in Top-Form an diesem Tag in Lohersand keine Chance gehabt. Ganz anders fühlte es sich wiederum an diesem Wochenende an. Trotz sehr guter Leistung der Gastgeberinnen war es lediglich die Summe der einzelnen kleinen Fehler, die jede von uns über 18 Loch sammelte, die den geringen Rückstand von 8 Schlägen ausmachte. Insbesondere mit Blick auf die beiden Spieltage in Lübeck und Wentorf, die wir selbstbewusst als unsere Wohnzimmer bezeichnen dürfen, wäre ein direkter Aufstieg in die 2. Bundesliga weiterhin kein Ding der Unmöglichkeit.
„Aufstieg in die 2. Bundesliga – ist das nicht zu hoch gegriffen?“ Diese Fragen haben wir uns bewusst nach dem 2. Spieltag selbst gestellt. Eigentlich verfolgen wir als Team klare, langfristigere Ziele, die uns sportlich von Jahr zu Jahr an das notwendige Niveau bringen sollen, in der Regionalliga eine Wesentliche Rolle um den Aufstieg zu spielen.
Jedoch ist das Setup mit den 2. Damen des HGC in diesem Jahr etwas speziell. Denn wie auch in anderen Sportarten, dürfen die 2. Teams von Bundesligisten in der DGL nicht über die Regionalliga hinweg aufsteigen. Um bundesweit Chancengleichheit zu wahren (es gibt in Summe 8 Regional-Ligen), wird für den Fall, dass das 2. Team einer Bundesliga-Mannschaft die Saison auf einem vermeintlichen Aufstiegsplatz beendet, der entsprechende Aufsteiger über den Gesamtscore der besten Nicht-Aufsteiger ermittelt.
So gehören wir nun schon den dritten Spieltag in Folge zu den zwei besten Nichtaufsteigern, die sich bei einem unveränderten Tabellenstand für die 2. Bundesliga qualifizieren würden. Dementsprechend wollen wir uns dieser Challenge nun auch bewusst stellen und gehen mit dem Ziel des Aufstiegs in die letzten beiden Spieltage.
Das Ganze ist nun leider auch so kompliziert wie es klingt. Dazu ist es auch noch einigermaßen unvorhersehbar viel zu eng, um sich darauf zu verlassen. Daher werden wir in zwei Wochen im Lübeck-Travemünder Golf Klub alles geben, um schon die Woche darauf in Wentorf den Falkensteiner Mädels ein echtes Finale um die Ligakrone und damit den direkten Aufstiegsplatz abringen zu können.
Drücken Sie uns also die Daumen und fiebern Sie ein wenig mit!
Ihre Mädels vom Team Holm