Mit einem sehr soliden Ergebnis im Lübeck-Travemünder Golf-Klub sowie einem herausragenden Spieltagssieg im Wentorf-Reinbeker Golfclub zum Saisonfinale haben wir unsere diesjährige DGL-Saison mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga gekrönt.
Dabei haben wir sogar unser wichtigstes sportliches Ziel, permanent zu den 4 besten Teams in Hamburg zu gehören, in dieser Saison übertreffen können. Mit einem Tages-Durchschnitts-Score je Spielerin über alle Spieltage von weniger als 5 Schlägen über CR, sind wir in 2021 hinter den Bundesligamannschaften aus Falkenstein und Walddörfer die drittbeste Damen-Clubmannschaft in Hamburg – Mission Accomplished!
Das quasi als Memo – wollen sie erfahren wie es dazu kam? Dann lesen Sie gerne mehr!
Wieso jetzt aber Aufstieg und das als Tabellenzweiter?
Das letzte Update habe wir Ihnen nach unserem zweiten Platz in Falkenstein Mitte Juli gegeben. Nach diesem Spieltag war bekanntlich klar, dass der Sieg in unserer Regionalliga-Gruppe nur möglich ist, wenn die Nachwuchs-Mannschaft vom nun abermaligen deutschen Vizemeister aus Hamburg Falkenstein uns noch einmal eine Türe aufmacht. Diese blieb uns jedoch aufgrund der bärenstarken Performance der Falkensteiner Mädels im Lübeck-Travemünder Golf-Klub verschlossen und wir mussten uns am ersten Augustwochenende trotz solider Leistung sogar nur mit Platz 3 begnügen.
Aufgrund der uns seit dem Saisonstart bekannten Regelung, dass ein Club mit maximal einer Mannschaft über die Regionalliga hinaus vertreten sein darf und wir somit als Gruppenzweiter eine gute Chance auf den Aufstieg haben, lag unser Fokus in der Folgewoche (am jetzigen vergangenen Wochenende) darauf, unseren Score-Durchschnitt weiterhin gering zu halten. Wir waren mitten im spannenden Fernduell mit den uns befreundeten Damen aus Hittfeld sowie dem GCC Seddiner See und Mannheim-Viernheim um einen Rang unter den zwei besten zweitplatzierten Regionalliga-Teams (gerechnet über CR).
Unsere Anfragen beim DGV, ob unsere bis dahin erstellte Kalkulationen (es wurde leider über die gesamte Saison hinweg hierzu nichts veröffentlicht) korrekt seien, wurden von „ja, tolle Aufarbeitung in Excel“ bis hin zu „eigentlich zählen auch nur drei Spieltage und ihr seid schon aufgestiegen“ mit wenig belastbaren Aussagen beantwortet. Hätten Gordon und Rapha uns das mal vor dem letzten Wochenende so im Detail verraten, was hätten wir für eine Aufstiegsparty planen können… es wurde aber eben nichts bestätigt. Somit ging es mit dem Auftrag nach Wentorf-Reinbek, nochmal das Maximum rauszuholen, um – egal welche Regularien der DGV letztlich wählt – das Ding nicht mehr anbrennen zu lassen.
Der finale Spieltag
Die Vorbereitung auf Wentorf war ähnlich aufgebaut wie die Woche zuvor für Lübeck. Neben der gemeinsamen Proberunde am Samstag sowie dem Donnerstags-Training, stand am Dienstag abermals eine zweite gemeinsame Trainingseinheit auf dem Programm, um uns auf die Spezifika des wunderschönen Parklandplatzes vorzubereiten. Zudem wurden sämtliche persönlichen Terminkalender so geschoben, dass alle 6 Spielerinnen quasi jeden Tag der Woche einen Schläger in der Hand halten konnten. Am Sonntagmorgen konnte man spätestens auf der Range das knistern in der Luft spüren. Wir waren zwar das einzige Team vor Ort, das um unsere spezielle Situation wusste, jedoch kämpften die anderen Teams noch parallel um den Klassenerhalt. Wer Wentorf kennt, der weiß, dass sich der Unterschied zwischen guten und weniger guten Runden meist schon auf den anspruchsvollen Front-Nine entscheidet. Umso erfreulicher waren die kontinuierlichen Blicke ins Live-Scoring. Lauren Mackintosh mit Pauline Geibig am Bag, absolvierte an Position 1 rausgehend die Front-Nine mit drei über Par und lies auf den Back-Nine lediglich weitere drei Bogeys folgen. So brachte sie gemessen am morgendlichen Starkregen und dem im Laufe der Runde auffrischenden Windböjen mit 6 über Par einen ersten Benchmark ins Clubhaus. Lauren beendet damit persönlich eine sehr solide DGL-Saison, in der sie bis auf den ersten Spieltag Double-Bogey frei bleiben konnte – ROCK SOLID!
An Position 2 schickten wir Anni Nahl ins Rennen. In Lübeck konnte Anni mit Edelcaddie Stefanie Lehn den für unser Team besten Tagesscore ins Clubhaus bringen. Entsprechend wurden hier keine Experimente mehr versucht, sodass Anni und Steffi abermals zusammen starteten. Als ehemalige Wentorferin konnte Anni ihre Platzkenntnisse entsprechend ausspielen und blieb bis auf den „Wentorfer Amen Corner“ (Bahn 7-9) nahezu fehlerfrei, wodurch die tiefblauen Nummern im Livescoring auf Bahn 7-9 nicht mehr so schwer wiegten. Es war klar, falls Anni´s Score (+9 über Par) der höchste in der Wertung sein sollte, wäre unser Ziel zum Greifen nahe. Die 3. im Bunde war Sophia Dickel. Gemeinsam mit Lauren in der Team-internen Rangliste um den besten Durschnittscore über die Saison gerechnet ganz vorne dabei, musste sich Sophia die Woche zuvor in Lübeck noch mit dem Streichergebnis zufrieden (+10 über Par) geben. Diese Woche stimmte aber alles. Mit Papa Klaus (auf der Durchreise) an der Tasche ging Sophia mit ein über Par auf die leichteren Back-Nine. Dort konnte sie sich zwischenzeitlich auf unter Par kämpfen, bevor sie an den beiden schwersten Löchern der Back-Nine nochmals 2 Bogeys kassierte und mit der tagesbesten Runde des gesamten Feldes von +1 über Par ins Clubhaus kam. Nicht nur die persönlich beste DGL Runde, sondern dazu auch das allererste Mal der Sprung in den negativen Handicap-Bereich (früher war das das Plus-Hcp) für Sophia.
An Position vier kämpfte zeitgleich Christiane Löwe für unser gemeinsames Ziel und gegen eine bisher eher zähe Saison. 2019 sowie 2020 verwöhnte Christiane uns permanent mit tiefen 70er Runden, war aber bis dato in dieser Saison noch nicht richtig in Tritt gekommen. Daher zogen wir in Wentorf den Joker und schickten Christiane mit unserer amtierenden Clubmeisterin Anna Schiebler als Caddie auf die Runde. Ob es letztlich an Anna lag, dass es endlich Klick machte oder einfach an Christiane´s Vorliebe für die wichtigen Momente, bleibt deren beide Geheimnisse. Letztlich konnte Christiane mit einer sehr starken 77 (+5 über Par) unsere zweitbeste Runde ins Clubhaus bringen. Der Tagessieg war zum Greifen nahe!
So fehlten noch Laura Stempfle und Theresa Domann. Theresa mit Lena Schmid am Bag eröffnete ihre Runde ebenfalls stark, musste jedoch an der schweren 9. Bahn ein bitteres Triple-Bogey einbüßen. Gleichzeitig kämpfte Laura Stempfle mit Mia Ockens am Bag um jedes Par. Theresa würde ihrem Ruf als beste Eisenspielerin im Team nicht gerecht werden, hätte sie auf einem 2nd Shot Course wie Wentorf nicht noch etwas rausholen können. Es folgten lediglich drei weitere Bogeys auf den Back-Nine. Persönlich mit +8 über Par zwar nicht ganz zufrieden aber im Wissen, letztlich den entscheidenden Putt zum Tagessieg verwandelt zu haben, kam Theresa mit einem großen Lächeln im Gesicht vom 18. Grün. Als Laura als Streichergebnis (+11 über Par) gemeinsam mit Mia vom 18. Grün kam, damit aber ihre Falkensteiner Mitspielerin (aufgrund der Schlaggleichheit mit Falkenstein entschied das bessere Streichergebnis für uns) hinter sich ließ, konnte die Party beginnen.
Die Details bleiben natürlich unter uns – an dieser Stelle aber ein ganz großes Dankeschön an Tanja Baur für die spontane Organisation. Wir hatten ein wunderbares BBQ und konnten endlich unsere Jugendspielerin Leonie Panke, die an diesem Wochenende zeitgleich für die Jugendmannschaft im Einsatz war, endlich noch „teichen“, nachdem Leonie bereits im Juli einstellig wurde.
Ein erstes Resüme
Mit Platz 2 in unserer Regionalliga-Gruppe beenden wir die DGL-Saison zwar 2 Punkte hinter der zweiten Mannschaft vom Hamburger Golfclub Falkenstein, jedoch konnten wir unseren Vorsprung auf die Ligakonkurrentinnen aus Lübeck, Lohersand und Wentorf auf mindestens 5 Punkte ausbauen. Mit diesem Artikel haben wir bewusst noch 2 Tage hinter dem Berg gehalten, bis der finale Aufstieg bestätigt wurde. Auch wenn sich ein direkter Aufstieg sicherlich besser anfühlen würde, können wir mit Stolz sagen ihn verdient zu haben. Mit der zweiten Mannschaft aus Falkenstein hatten wir bundesweit die beste Regionalliga-Mannschaft in der Gruppe, die wir 2 von 5 Mal im direkten Vergleich schlagen konnten. Zudem sind wir bundesweit die fünftbeste von 40 Regionalliga-Teams und in Hamburg die Nummer 3 in der gesamten DGL. Natürlich wissen wir alle, dass für nächstes Jahr eine Schippe draufgelegt werden muss, um eine Chance auf den Klassenerhalt in der zweithöchsten Spielklasse zu haben. Aber wir nehmen die Challenge an und werden unseren langfristigen Zielen treubleiben, die uns bis dahin gebracht haben.
Captain Rapha in Lübeck noch etwas nachdenklich wirkend war ebenfalls sehr gelöst:
„Die Mädels können unfassbar stolz auf sich sein – neben 40-60h anstrengenden Arbeitswochen, ständigem Pendeln aus Nürnberg bis hin zum intensiven Master-Studium, alle haben seit der Aufhebung des Lockdowns im März nahezu jede freie Minute auf dem Platz verbracht und kontinuierlich die richtigen Stellschrauben gedreht, um solide Scores auf die Karte zu bringen. Alle haben sich auf unsere Ziele committed und gemessen an ihren jeweiligen zeitlichen Möglichkeiten versucht, das Maximum rauszuholen. Der Fokus lag auf Basics, und vor allem Training auf dem Platz statt auf der Range. Auch wenn wir auf dies Weise und mit unserem Mindset eventuell keine zukünftigen Tour-Spieler produzieren werden, so freue ich mich für Gordy und die Mädels, dass wir beweisen konnten, dass leistungsorientiertes Golf und ein Aufstieg in die 2. Bundesliga nicht nur mit einer jungen Schüler- und Studenten Truppe möglich sind. Ich freue mich für den Club, dass wir gemeinsam als Team die letzten 3 Jahre in Holm eine entsprechende Anlaufstelle für Spielerinnen schaffen konnten, die sich bereits in der nächsten Lebensphase befinden aber trotzdem einen noch ambitionierten sportlichen Anspruch an ihr Spiel haben und es zu schätzen wissen, wie unterstützend hierbei das Umfeld ist, dass der Club uns allen bietet. Ebenso möchte ich mich im Namen des gesamten Teams bei Gordon Mackintosh bedanken, ohne den wir diesen Sprung in den letzten 2 Jahre nicht gemacht hätten. Er hat nicht nur jede Woche einen neuen Weg gefunden, uns als Team über unsere 9-Loch Schleifen zu lotsen und dabei immer wieder etwas Neues zu lernen. Vielmehr hat er den Mädels mit seiner straighten Art und seinem hohen Erfahrungsschatz stets direkt und offen gezeigt, wo die Defizite im Spiel liegen, dabei aber auf spielerische Weise Wege aufgezeigt, wie sie diese ausräumen können.“
What´s next?
Nach drei Spieltagen in vier Wochen wäre man dann doch nochmals froh, wie die meisten anderen Spielerinnen in der Liga gerade 6 Wochen Sommerferien hinter sich zu haben. Daher werden wir die Team-Aktivitäten die kommenden 4 Wochen auf das Feiern, die AK-30 Events und die ein oder andere Einzelmeisterschaft beschränken, um uns dann nach der Clubmeisterschaft auf den letzten Saisonhöhepunkt vorzubereiten. Corona-bedingt wurde die Hamburger Mannschaftsmeisterschaft auf Anfang Oktober verlegt. Dann treffen wir im Halbfinale auf die Zweitliga-Damen vom Walddörfer GC. Ziel ist natürlich nach letztem Jahr die zweite Medaille in Folge.
Bis dahin wünschen wir Ihnen allen einen wunderbaren Restsommer und freuen uns im Oktober wieder berichten zu dürfen!
Ihre (jetzt endlich zweitklassigen) Mädels vom Team Holm